Ende April 2023 wurde Doro Kuhs in den Vorstand des Verbands gewählt. Cornelius Haefele hat sie zu ihrer Wahl interviewt.

Liebe Doro, es ist so klasse, dass Du an Bord des Vorstandsschiffes gekommen bist. Wir freuen uns riesig. Jetzt wollen wir Dich noch ein bisschen näher kennenlernen. Viele Apis kennen Dich ja schon, als Moderatorin der Konferenz zum Beispiel. Du gehörst schon seit Jahren zur Gemeinde in Stuttgart, bist im Landesgemeinschaftsrat und auch sonst an vielen Stellen sichtbar. Erzähl uns doch mal ein bisschen, wo Du ursprünglich herkommst, denn weder bist Du von Geburt an eine Api-Frau noch eine Schwäbin,
stimmts?

Korrekt. Ich bin im badischen, in Achern, geboren von dort stammen meine Eltern. Als ich vier war, sind wir aus beruflichen Gründen meines Vaters nach Hof gezogen. Ich bin also im Oberfrrränkischen (bitte mit drei rollenden „r“) großgeworden. Geistlich zu Hause war ich in einer Brüdergemeinde, aber auch schon damals mit vielen Kontakten zu anderen Gemeinden. Ich war aktiv im CJB und auch in Kontakt mit dem CVJM, EJW usw. In Rosenheim machte ich dann die Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau (heute: Eventmanagement). Später ging ich dann auf den Bodenseehof zur Fackelträger-Bibelschule.

Was hat denn so ein „frrränkisches Mädel“ ins Schwabenland verschlagen?

Da habe ich mich ja schon angenähert mit dem Bodensee. In der Zeit auf der Fackelträger-Bibelschule habe ich „Coworkers“ (bisher „Hilfe für Brüder International“) kennengelernt. Dort habe ich 2012 in Stuttgart angefangen zu arbeiten. Ich war erstmal fünf Jahre Assistentin des Leiters, habe die JUMIKO mitorganisiert und vieles mehr. Danach war ich sechs Monate in Kolumbien und habe einen Missionskongress mit vorbereitet. Seit fünf Jahren bin ich jetzt Projektmanagerin für Lateinamerika bei Coworkers Projekte.

Du scheinst ja einen spannenden Beruf zu haben. Wie kommt es, dass Du ständig wochenlang dorthin fliegen darfst, wo andere Menschen Urlaub machen und das auch noch Arbeit nennst?

Meine Badesachen kommen leider eher selten zum Einsatz bei meinen Dienstreisen, dafür darf ich eintauchen in die Kultur und den Alltag der Menschen vor Ort. Das bedeutet z. B. auch: Stromausfall, Autopannen, Frösche in der Dusche mit nur kaltem Wasser, viel Not und Leid der Menschen vor Ort, aber eben auch das große Privileg, Christen in verschiedenen Ländern kennenzulernen und mich von ihnen inspirieren zu lassen.

Und jetzt mal zu den Apis: wann hast Du zum ersten Mal in Deinem Leben davon gehört, dass es sowas gibt?

Als ich bei Coworkers anfing, habe ich eine Wohnung gesucht. Eine Freundin erzählte mir von der Api-WG in Stuttgart. Vorher hatte ich in der Tat noch nie von den Apis gehört. Schon nach einer Woche war mir aber klar: hier bleibe ich, das ist meine Gemeinde, hier gefällt es mir.

Hättest Du Dir damals gedacht, dass Du eines Tages im Vorstand dieses Vereins sein würdest?

Ne, in der Tat nicht. Für mich war eigentlich immer klar, ich will ins Ausland. Aber ich mag seltsamerweise Gremienarbeit. Die hat mir immer Spaß gemacht. Vielleicht liegt es daran, dass ich aus einer Großfamilie mit sieben Kindern komme.

Wenn man neu in ein Vorstandsamt kommt, wird man ja in der Regel immer gefragt: Und was willst Du jetzt verändern, bewirken, auf den Weg bringen … Ich frage Dich mal andersrum: Was würdest Du genauso lassen, wie es ist, weil Du es richtig gut findest?

Als erstes fallen mir die drei Schlagworte ein: Bibelbeweger, da klingt meine Prägung mit, das ist mir wichtig. Heimatgeber, ich erlebe und schätze Gemeinde als Großfamilie. Hoffnungsträger, ich finde es gut, rauszugehen und sich nicht nur um sich selbst zu drehen. Das finde ich richtig toll bei den Apis und das ist auch genau mein Herzschlag.

Was wäre Dein Traum für uns Apis in zehn Jahren?

Da fällt mir vieles ein. Ich würde mir wünschen, dass wir Apis dafür bekannt sind, dass wir ein „Kompetenzzentrum für erfülltes Leben“ sind. Ganz im Sinne unseres Mottos: Ich lebe und ihr sollt auch leben. Menschen dieses Leben vorzuleben, indem wir es selbst ausschöpfen und dann andere davon begeistern und sie inspirieren.

Vielen Dank für das Gespräch!

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