Wege in eine neue Leidenschaft des Evangelisierens
Vermutlich spüren Sie in sich diese Sehnsucht, dass andere Menschen zum Glauben kommen. Sie wünschen sich, dass sie entdecken, welche Kraft und Hoffnung der Glaube an Jesus schenkt. Und gleichzeitig wissen Sie: Es ist gar nicht so einfach. So viele Fragen stellen sich, so viele Dinge kommen dazwischen. Dazu die Unsicherheit, nicht zu wissen, wie und wann und womit… Und vielleicht sind Sie einfach auch nur enttäuscht, weil Sie von Jesus erzählt haben und sich scheinbar nichts tut. Ich bin davon überzeugt, dass es immer wieder nötig ist, sich Fragen zu stellen, die fokussieren, ausrichten, entlasten und zum Neuaufbruch motivieren.
Fokussieren Sie sich
Evangelisation hat so viele Gesichter. Sie tragen Ihren Teil dazu bei. In der Auswertung der hoffnungsfest-Übertragung in Dortmund fiel der Satz: „Wir waren so ein gutes Team und jeder hat mit seiner Gabe evangelisiert.“ Ich mag diesen Satz, je länger ich über ihn nachdenke. Es war ein großes Team, nur ein Bruchteil war vor der Kamera zu sehen. Aber ohne die vielen Menschen im Hintergrund wäre hoffnungsfest nicht möglich gewesen. Jede und jeder kann mit der von Gott gegebenen Fähigkeit einen Beitrag dazu leisten, dass Menschen zum Glauben kommen. Es sind banale Fragen, die helfen, sich neu zu fokussieren.
Was ist meine größte Leidenschaft und wie könnte ich sie zur Ehre Gottes und zum Wohl meiner Mitmenschen einsetzen? Glaube ich, dass diese Leidenschaft anderen Menschen helfen kann, zum Glauben zu kommen?
Richten Sie sich neu aus
Auch wenn Sie verzagen, verzweifeln oder scheinbar vergeblich versuchen, anderen von Jesus zu erzählen und am liebsten hinschmeißen würden, möchte ich Ihnen Mut machen: Bleiben Sie an Jesus dran. Das meint: Bleiben Sie mit ihm im Gespräch und rechnen Sie mit seinem Wirken. Ich finde die Verheißung aus Johannes 15,5 einfach stark, weil sie mich ausrichtet an Jesus und gleichzeitig entlastet. Da, wo ich in meinem manchmal wilden Aktionismus mehr an mich und mein Tun glaube, stellt mir dieser Vers die Frage: Glaubst du, dass dein Bleiben an Jesus und das, was daraus entsteht, reicht, dass andere zum Glauben kommen? Unser Glaube, unser Bezeugen, unser Reden und Handeln ist und bleibt abhängig von Jesus.
Wagen Sie den Aufbruch
Diese Fokussierung und immer wieder notwendige Ausrichtung führen in eine neue Freiheit des Evangelisierens. Weil ich weiß, dass Jesus in mir ist und dass er durch mich etwas bewirken will, stehen nicht Aktionismus und Druck im Vordergrund, sondern Leidenschaft und Hingabe. Dann ist mein Tun nicht sinnlos, sondern ein Baustein, vielleicht sogar das fehlende Puzzleteil im Leben eines Menschen, der erkennt, dass Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Und dann stellt sich die letzte Frage:
Bin ich bereit, neu aufzubrechen – mich innerlich und äußerlich auf den Weg zu machen?
Johannes Kuhn
Referent für Medienarbeit