Start im September 2023 in Brackenheim

Liebe Trixi, Du hast lange Jahre eine große Kita geleitet. Jetzt übernimmst Du die Fachbereichsleitung für die Hoffnungsland-Kitas. Warum ist es wichtig, dass sich Gemeinden und Kirchen in Kitas investieren?

Der Bedarf an Kitaplätzen ist hoch und vielerorts kann dieser nicht ausreichend gedeckt werden. Sicherlich ist dies für so manche Kommune eine besondere Herausforderung. Da sehe ich es als eine wunderbare Gelegenheit, sich in diesem Bereich als Kirche mit einzubringen. Natürlich sind die Rahmenbedingungen und Vorraussetzungen, eine Kita zu gründen, auch mit Hürden verbunden. Da ist ein Verwaltungsaufwand, die spannende Frage der Deckung des Personalschlüssels, die finanziellen Herausforderungen und das Meistern zahlreicher alltäglicher Herausforderungen, die eine Kitaarbeit mit sich bringt. Und doch bin ich ganz fest davon überzeugt: das sollte uns nicht davon abhalten Kitas zu gründen, wo es möglich ist. Wir als Christen wollen in der Gesellschaft Verantwortung übernehmen, auch wenn das bedeutet, etwas zu wagen. Eltern sind angewiesen auf eine verlässliche und qualitative Betreuung ihrer Kinder. Genau diese wollen wir bereitstellen und ihnen eine vertrauensvolle und unterstützende Erziehungspartnerschaft anbieten. Dabei sollen die Kinder im Fokus sein. Sie können wir in ihrer Entwicklung begleiten, fördern und stärken. Wie wichtig ist es doch, dass sie auf Basis echter, wertschätzender Beziehungen zu starken, eigenständigen, resilienten Persönlichkeiten heranwachsen, die um einen Schöpfer wissen, der sie liebt. Mein Fazit: Ja, allemal lohnt es sich, als Kirche in Kitas zu
investieren!

Du konntest bereits das Grundstück in Brackenheim besichtigen. Welche Möglichkeiten gibt es dort im Blick auf das Konzept eines Naturkindergartens?

Aufs erste ist das Grundstück einfach eine abgelegene Obstwiese mitten in der Natur. Aber eigentlich ein einzigartiges, großflächiges Grundstück am Rand der Weinberge Brackenheims, perfekt für eine Naturkita. Da hat sich vor meinem inneren Auge ein wundervolles Bild gezeigt, von einem herrlichen hölzernen Bauwagen, der hier Platz einnimmt und für bis zu 22 Kinder ein Stück Heimat werden wird. Sicherlich ein unglaublich beeindruckendes Naturschauspiel, wie sich der Weinberg über das Jahr hin farblich verändern wird. Er bietet den Kindern rund um den Jahreslauf die Gelegenheit, sich mit der Schöpfung auseinanderzusetzen. Ich konnte mir trotz des kalten Wintertages gut vorstellen, wie sich hier Kinder und pädagogische Fachkräfte wohlfühlen und in ihrem Element sein werden und selbst an trüben kalten Wintertagen einen fröhlichen Farbklecks bilden. Begeistert hat mich, mit wieviel Eifer und Engagement die Verantwortlichen der Stadt Brackenheim hier mit am Start sind und das Vorhaben tatkräftig unterstützen. Bis zu dem, dass es den ein oder anderen neuen Obstbaum auf der Wiese geben soll und der Bauwagen bereits bestellt ist.

Auf einer Obstwiese am Rande der Weinberge wird der Naturkindergarten im September 2023 eröffnet.

Wir planen die Eröffnung im September 2023. Was brauchen wir jetzt?

Wichtig ist es, die nötigen pädagogischen Fachkräfte für unseren Naturkindergarten zu finden, welche sich voller Liebe und Begeisterung mit uns auf den Weg machen und ab Sommer 2023 im Naturkindergarten arbeiten werden. Wir wünschen uns Persönlichkeiten, die im christlichen Glauben
verwurzelt sind und denen ein Schwerpunkt im Bereich der Naturpädagogik besonders wichtig ist. Nähere Informationen hierzu sind in der entsprechenden Stellenausschreibung zu finden. Ebenso suchen wir jetzt schon interessierte Brackenheimer Familien, die sich um einen Kitaplatz bei uns bewerben möchten. In Kürze wird eine erste Voranmeldung auf unserer Homepage möglich sein. Willkommen sind alle Familien, die sich einen Platz in einem Naturkindergarten mit evangelischem Profil wünschen.

Der Anfang ist gesetzt, welche Zukunftsperspektiven siehst Du?

Ohne Zweifel ist die Kitaarbeit ein spannendes und weites Feld. Es ist genial, dass wir neben dem Schönblick Waldkindergarten nun die Gelegenheit haben, einen Naturkindergarten in Brackenheim zu gründen. Und was soll ich sagen, vielleicht mag es dem ein oder anderen verrückt erscheinen. Aber ich habe einen Traum … dass es nicht dabei bleiben wird, sondern sich nach und nach an weiteren Standorten
Türen öffnen werden und es weitere Gründungen von Hoffnungsland-Kitas geben wird. Vielfältige Kitas, mit individuellen Konzepten (Naturpädagogik/ Musikpädagogik) und in unterschiedlichen Größen (eingruppige Naturkitas/mehrgruppige Kinder- und Familienzentren). Aber alle haben sie eines gemeinsam: sie strahlen Gottes Liebe aus, bieten Heimat für Familien und setzen Hoffnungszeichen
überregional.

Beatrix Sirbik leitet das Hoffnungsland Reutlingen und ist Fachbereichsleiterin Kita

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