Texterklärung

Josua beschließt sein öffentliches Wirken gegen Ende seines Lebens mit einer feierlichen Erneuerung des
Bundes mit Gott in Sichem. Der gewählte Ort, Sichem, verdeutlicht Gottes Souveränität. Denn Sichem ist nicht irgendein Ort, sondern der Ort, an dem Gott das Gesetz nach dem Einzug Israels in Kanaan verkündet hat. Hier empfängt Abraham seine erste Verheißung von Gott. Und Jakob vergräbt nach seiner Rückkehr aus Mesopotamien die Götzenbilder aus seinem Haus. Doch Gott duldet keine Götzen.

Gott handelt souverän

Spannend beginnt das letzte öffentliche Wirken von Josua. Er ruft alle Verantwortlichen zusammen. Sie sammeln sich und stehen gemeinsam und aufmerksam vor Gott. Mit einer eindeutigen Botschaft wendet sich Josua an sie und an das Volk. Er weiß, was er zu sagen hat, weil er zuerst auf Gott gehört hat: Gott erinnert an seine Geschichte mit dem Volk Israel bis zum heutigen Tag.

Hier wird deutlich, dass das Volk in seiner Beziehung zu Gott immer wieder Götzen duldet. Sie bestimmen das Volk. Auf der einen Seite der lebendige Gott, auf der anderen Seite die Götzen ihrer Zeit. Dieses hin und her erschwert und betrübt die Beziehung zu Gott. Gott mag keine zweideutigen Beziehungen. Es gilt, ihm kompromisslos zu folgen. Deshalb greift Gott ein.

Gottes Beginn mit seinem Volk

Er beginnt seine Geschichte mit seinem Volk und beruft dazu Abraham heraus aus seinem Umfeld von Götzen. Mit Gottes Gegenwart zieht Abraham durch das Land Kanaan. Gott kommt mit Abraham an sein Ziel. Mit Isaak, Abrahams Sohn, und dessen Familie setzt sich Gottes Geschichte fort. Isaak und seine Frau Rebecca erleben, wie Gott den Wunsch nach Kindern erhört. Ihre Söhne Jakob und Esau kommen zur Welt. Jakob nützt nach Jahren die Schwächen seines alternden Vaters aus und betrügt seinen Bruder Esau. Der Hunger treibt Jakob mit seiner Familie nach Ägypten, wo er und seine Nachkommen viele Jahre leben. Die Unterdrückung durch die Ägypter nimmt unerträglich zu. Gott beweist abermals seine Souveränität und sendet Mose und Aaron, um das Volk aus der Unterdrückung zu führen. 40 Jahre dauert
die Wanderschaft durch die Wüste. Gott versorgt sein Volk täglich. Er hört ihnen zu. Er greift ein.

Gott ist es

Immer wieder stellt Gott dabei klar: Er ist es, der seinem Volk das Land der Moabiter überträgt. Er ist es, der eingreift, damit es gesegnet ist und nicht verflucht Das Volk nimmt Jericho ein, weil Gott es will. Er ist es, der Hornissen sendet, um die Könige der Amoriter zu vertreiben. Gott handelt, weil er sein Volk liebt.

Vor die Entscheidung gestellt

Josua ermahnt, mit diesem Gott zu leben. Josua fordert das Volk auf, sich zu entscheiden: Entweder Gott oder die Götter eurer Väter. Beides passt nicht zu Gottes Handeln. Für Josua ist die Entscheidung klar: „Ich und mein Haus dienen Gott, denn es gibt nur einen lebendigen Gott.“ Das Volk bekennt, es Josua gleich zu tun. Sie geben Gott nicht auf. Hat er nicht über ihnen gewacht, Wunder getan und Zeichen gesetzt? Hat er sich nicht in ihrer Geschichte souverän als ihr fürsorgender Gott bewiesen?

Nicht überzeugt

Josua überzeugen diese Worte nicht. Worte sind gut, Entscheidungen sind wichtiger. Josua ermahnt, weil er um den Zwiespalt im Volk weiß. Er erinnert, wie Gott ein eifernder und heiliger Gott ist. „Gott duldet keine anderen Götter neben sich. Lebt ihr aber doch mit ihnen, dann wendet sich Gott konsequent von euch ab.” Das Volk hört die ermahnenden Worte und bekennt zum zweiten Mal: „Wir dienen Gott.“

In der Verantwortung

Josua nimmt sie dafür in die Verantwortung: “Ihr habt euch für Gott entschieden. Richtet euer Herz auf Gott aus. Entfernt die fremden Götter.” Das Volk antwortet und bekennt: “Wir dienen und gehorchen Gott.”

Fazit:

  • Gottes Handeln verändert Menschen. Menschen lassen los, was sie ablenkt, den lebendigen Gott zu erfahren.
  • Gottes Handeln öffnet die Ohren, um auf ihn zu hören.
  • Gottes Handeln ermutigt zu einem klaren Bekenntnis.
  • Gottes Handeln öffnet den Blick, rückblickend zu erkennen, wie er sich um sein Volk sorgt und sie versorgt, behütet und führt, Zeichen setzt und Wunder tut.
  • Gott handelt bis heute souverän.
Fragen zum Gespräch
  • Wo entdecke ich Gottes Handeln in meinem Leben? Welche „Stationen“ in meiner Lebensgeschichte fallen mir ein?
  • Was könnte das für mich bedeuten, wenn ich Gottes souveränes Handeln in meinem Alltag bejahe
  • Bin ich entschieden, Gott kompromisslos zu dienen?
  • Gibt es in meinem Leben „Götzen“, die mich daran hindern?

Klaus Knödler, Gebeitsleiter bei den Marburger Medien

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