Texterklärung

Nun also das letzte Sendschreiben, ein echter Notfall. Der Ernstfall ist eingetreten: Absturz. Doch der Retter reagiert nicht panisch, sondern besonnen. Mit großer Ruhe und Gelassenheit zeigt Jesus Christus zunächst den letzten Teil seiner Selbstvorstellung. „Das sagt, der Amen heißt …“. „Amen“ ist das letzte aller Gebetsworte. Es bedeutet Bejahung und Verstärkung. Unser Herr spricht das letzte Wort. Er ist letzte und entscheidende Instanz, der Richter, vor dem jeder Mensch einmal stehen wird. Gleichzeitig ist er der „treue und wahrhaftige Zeuge“, der den Leuten Gott, den Vater, gezeigt hat. Jesu Zeugnis ist klar und von größter Liebe geprägt. Er ruft zur Umkehr und zum Leben. Und Jesus Christus persönlich ist „der Anfang der Schöpfung Gottes“, nicht dadurch, dass er selbst Leben empfängt, sondern mit dem Vater und dem Geist Gottes kreativ geschaffen hat.

1. Rettungsschritt: Wie schlimm ist die Lage?

Jesu Urteil ist klar: Ihr Christen in Laodizea seid „arm, blind und bloß“. Eine fatale Bewertung für Menschen, die in einer wirtschaftlich herausragenden Region leben, die berühmt für ihre Augensalbe und für eine bemerkenswerte Textilwirtschaft ist. Doch die Gemeinde in Laodizea stuft sich als reich und gesegnet ein. Der Herr sieht aber über alle tollen Gemeindeangebote hinweg auf ihre wahre geistliche Dürre.

Wie bewerten wir heute unser Christsein und unser Gemeindeleben? Es gibt sicher Orte, wo der Glaube an Jesus lebendig gelebt wird und Glaubensgeschwister mit einem brennenden Herzen, mit einem klaren und mutigen Zeugnis anzutreffen sind. Aber vermutlich gibt es mehr Laodizea-Prägung, als uns bewusst ist. Haben wir uns an „lauwarm“ gewöhnt?

Jesus als der treue und wahrhaftige Zeuge gibt keine Gefälligkeitsbewertungen ab. Der Frau am Jakobsbrunnen sagt er offen ins Gesicht: „Fünf Männer hast du gehabt …“ (Joh 4,18). Und den Pharisäern und Schriftgelehrten schreibt er ins Stammbuch: „Ihr geht nicht hinein, und die hinein wollen, lasst ihr nicht hineingehen“ (Mt 23,13). Vermutlich das schärfste Urteil, das sie jemals im Leben erhalten haben. Denn es ging um den Himmel.

2. Rettungsschritt: Höre auf den Retter!

Jesus empfiehlt eindringlich, dass die Christen Gold von ihm kaufen, das im Feuer geläutert ist. Den glaubensleeren Brüdern und Schwestern will der Herr selbst Reichtum geben, seine Liebe, sein Wort, seine Nähe und Fürsorge. Er reicht ihnen weiße Kleider. Früher wurden den vor Gericht Angeklagten schwarze Kleider angelegt als Zeichen von Schuld. Freigesprochenen zog man weiße Kleider an. Allein durch Jesu Leiden am Kreuz, durch sein stellvertretendes Opfer, wird unsere ganze Schuld getilgt. Sein Blut macht uns rein und nun legt er allein denen weiße Kleider an, die seinem Ruf folgen. Und durch seine „Augensalbe“ sind wir in der Lage, mit erleuchteten Augen des Herzens zu sehen (Eph 1,17-18). Wir erkennen uns selbst besser und sicher auch die, mit denen wir täglich Umgang haben. Dank der göttlichen Augensalbe kann es geschehen, dass wir Menschen erkennen, die der Herr offen für Umkehr und Lebenserneuerung gemacht hat.

3. Rettungsschritt: Tue Buße!

Der Herr fordert die ganze Gemeinde von Laodizea auf, Buße zu tun. Unser ehemaliger Api-Vorsitzender, Otto Schaude, sprach in seiner Auslegung über unseren Text von einem „tiefen Herzensumgang mit Gott“. Er meint wohl: Persönliche Stille vor dem Herrn, Ruhen in seiner Gegenwart, Aufnehmen seines guten Wortes, sich Bergen in seiner Liebe! Wer sich neu Jesus zuwendet und wirklich Buße tut, wird einen neuen Herzensumgang mit ihm erfahren.

4. Rettungsschritt: Öffne die Tür!

Vers 20 gehört zu den ganz großen Heilandsworten! Unser Herr steht vor der Tür seiner Gemeinde und auch vor dem Eingang zu unserem eigenen Leben. Er bittet um Einlass. Er kommt ohne Gewalt und Druck. Er bricht die Tür nicht auf. Er klopft. Obwohl er der Mitschöpfer aller Dinge ist, der Richter am Ende der Tage, der Sohn Gottes, kommt der Herr in ganzer Demut und Sanftmut und ringt um das Herz und die Seele eines jeden Menschen. Das sind die heiligen und wichtigen Momente in unserem Leben, wenn wir Jesu Werben hören. Und was ist das für eine Freude, wenn wir die Tür aufmachen, wenn wir erfahren, dass Gottes Gegenwart uns regelrecht flutet mit seiner Gegenwart und Herrlichkeit.

Darum: Öffnen wir Jesus Christus die Tür zu unserem Herzen, erstmalig oder wieder neu als Menschen, die ihn schon lange kennen!

Fragen zum Gespräch
  • Wie vermeiden wir falsche Selbsteinschätzungen? Kennen wir Menschen, die unser geistliches Leben begleiten und bewerten dürfen?
  • Jesus weist die zurecht, die er liebt. Sind wir zu diesem Liebesdienst bereit?

Hermann Josef Dreßen, Studienleiter

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