Es ist der 5. Dezember 2022, als wir uns auf den Weg nach Hessen machen, um ein Haus anzuschauen. Nicht irgendein Haus – nein: DAS HAUS. Das Traumhaus der Real Life Guys, das sie im Sommer 2022 nach ihren Vorstellungen komplett umgebaut haben: Mit Indoor-Pool, Kartbahn, Wasserrutsche, einem Tunnel und versteckten Räumen. Wir sitzen bei Pizza und Cola zusammen, um auszuloten, ob es eine Möglichkeit gibt, beim SCHÖ-Festival eine besondere Aktion zu planen.

Hinter den Real Life Guys verbirgt sich eine Gruppe junger Menschen, die Jugendliche motivieren möchte, rauszugehen und das echte Leben zu entdecken. „Do something!“ („Tu etwas!“) ist ihr Motto, das sie seit 2016 antreibt. Angefangen hat alles mit den Zwillingen Johannes und Philipp Mickenbecker. Mit ihren verrückten Videos von der fliegenden Badewanne, der Achterbahn im Baumarkt oder dem XXL-Iglu im Gletscher begeistern sie bei YouTube ein Millionenpublikum.

Im Herbst 2020 macht Philipp seine Krebserkrankung öffentlich. Denn auch das gehört für die Jungs zum Real Life: Nicht alles läuft glatt. Was bleibt, wenn alles zerbricht? Es ist beeindruckend, wie Philipp in zahlreichen TV-Auftritten über seinen Glauben spricht, der ihm in diesen schwierigen Zeiten Halt gibt. Am 9. Juni 2021 erliegt er seinem Krebsleiden. Sein letztes Video, in dem er noch im Krankenhaus von seiner Hoffnung spricht, wird millionenfach geklickt. Menschen kommen durch Philipps Geschichte zum Glauben.

Diese Mischung aus verrückten Aktionen und inhaltlicher Tiefe ist es, was mich an den Real Life Guys begeistert. Sie sind viel mehr als YouTube-Stars. Sie sind junge Menschen, die durch ihre Art, das Leben zu meistern und ihren Glauben zu leben, Vorbilder für eine ganze Generation werden. Darum freut es mich, dass wir an diesem Abend beschließen, dass sie ein Teil des SCHÖ-Festivals werden.

Beim Rausgehen sehe ich an einer Hauswand einen aufgemalten Adler. Jener Adler, den Philipp einmal gezeichnet hat. Es ist sein Bild zu dem Vers, der ihn in den schwierigen Zeiten durchgetragen hat (Jesaja 40,31): „Aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“ Was für ein Motto – nicht nur für Philipp.

Johannes Kuhn

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