Am 13. April bringt RTL mit „Die Passion“ die Leidensgeschichte Jesu als großes Live-Spektakel zur Prime-Time ins Fernsehen. Ralf Dilger ist als Creative Producer maßgeblich für dieses Projekt verantwortlich. Im Gespräch mit Johannes Kuhn gibt er Einblicke in die Entstehung und Durchführung dieser Produktion. Ursprünglich war „Die Passion“ für April 2020 geplant, musste durch die Corona-Pandemie aber zweimal verschoben werden. Das Interview wurde im April 2020 veröffentlicht.

Johannes Kuhn (JK): Ralf, was verbirgt sich hinter „Die Passion“?

Ralf Dilger (RD): „Die Passion“ ist letztlich nichts anderes als eine moderne Fassung klassischer Passionsspiele. Sie erzählt in einem großen Live-Event die letzten Tage und Stunden im Leben Jesu bis hin zu seiner Auferstehung.

Ralf Dilger ist als Creative Producer das Bindeglied zwischen Akteuren, Redaktion und RTL.

JK: Wie muss man sich das vorstellen?

RD: Es wird drei zentrale Elemente geben: Im Mittelpunkt steht eine große Bühne auf dem Burgplatz in Essen, auf dem die Geschichte Jesu von Thomas Gottschalk erzählt wird. Diese Geschichten werden von Schauspielern (u. a. Alexander Klaws, Laith al-Deen, Mark Keller und Samuel Koch) dargestellt.
Das zweite Element ist die Musik. Unter der Leitung von Michael Herberger wird eine Band (bekannt aus „Sing meinen Song“) und verschiedene Sänger zu jeder Szene ein deutschsprachiges, säkulares Lied singen. Durch die jeweilige Szene wird es in ein ganz neues Licht gerückt und regt zum Nachdenken an.
Das dritte Element ist eine Prozession quer durch Essen, die das Geschehen von damals mit unserer Gegenwart zusammenbringt. Mareile Höppner wird Menschen interviewen, die mit auf dem Weg zum Burgplatz sind. Sie tragen dabei ein großes Lichtkreuz quer durch die Stadt.

JK: Warum nimmt RTL solch ein Format als großes Live-Event in die Prime-Time?

RD: Das hat mehrere Gründe: Eine große Stärke im klassischen Fernsehen sind nach wie vor große Unterhaltungsshows, die die ganze Familie vor dem Fernseher versammeln. „Die Passion“ ist in ihrer Mischung ein einzigartiges Format und in den Niederlanden seit einigen Jahren ein riesiger Erfolg [etwa 50 % der Niederländer schauen Jahr für Jahr „Die Passion“, Anm. d. Red.]. RTL sieht in der Passionsgeschichte die größte Geschichte aller Zeiten. Dahinter steckt auch die Tatsache, dass unsere Kultur durch das Christentum im Wesentlichen geprägt wurde und die Programmmacher den Auftrag sehen, diese Werte auch über solche Shows zu vermitteln.

JK: „Die Passion“ ist ein echtes Herzensprojekt von Dir. Wie kamst Du dazu?

RD: Ein Freund von mir hat vor vielen Jahren eine Idee der BBC in den Niederlanden weiterentwickelt. Als er mir davon erzählte, wusste ich: Das muss auch nach Deutschland. Ich habe dann eine deutsche Version entwickelt und habe die Idee verschiedenen Sendern vorgestellt. Mit der ARD waren wir 2015 schon recht weit, aber leider wurde die Idee letztlich doch nicht umgesetzt. Ende 2018 gab es Gespräche mit RTL und schließlich eine schnelle Einigung, „Die Passion“ in Deutschland umzusetzen. Seitdem sind wir sehr intensiv mit den Vorbereitungen zu Gange.

Gerade die Zusammenarbeit mit vielen Personen vor und hinter der Kamera, die sich nicht zwingend als Christen verstehen, aber sich persönlich sehr intensiv mit dieser Geschichte auseinandersetzen, ist enorm. Jesus ist Tagesgespräch bei uns. Das prägt auch das Miteinander und ich merke, dass viele auf der Suche nach Antworten auf ihre Fragen sind. Da kann ich als Christ Zeuge sein. Das ist wirklich ein Privileg.

Ralf Dilger

JK: Als Creative Producer trägst Du eine große Verantwortung. Was gehört zu Deinen Aufgaben?

RD: Das breite Spektrum an Aufgaben reizt mich sehr. Ich bin nach allen Vorarbeiten in den letzten Jahren (Erstellung des deutschen Skripts, Locationsuche, Partnergewinnung usw.) das Bindeglied zwischen den Akteuren, der Redaktion bei RTL, der Produktionsfirma und schaue, dass inhaltlich alles passt.

JK: Was fasziniert Dich an diesem außergewöhnlichen Projekt?

RD: Die Kombination aus Fernsehevent und der Leidensgeschichte Jesu in dieser Form ist etwas Einmaliges. Gerade die Zusammenarbeit mit vielen Personen vor und hinter der Kamera, die sich nicht zwingend als Christen verstehen, aber sich persönlich sehr intensiv mit dieser Geschichte auseinandersetzen, ist enorm. Jesus ist Tagesgespräch bei uns. Das prägt auch das Miteinander und ich merke, dass viele auf der Suche nach Antworten auf ihre Fragen sind. Da kann ich als Christ Zeuge sein. Das ist wirklich ein Privileg.

Ralf Dilger im Gespräch mit dem Petrus-Darsteller Laith Al-Deen

JK: Warum sollte man sich dieses Ereignis auf keinen Fall entgehen lassen?

RD: Wo gibt es das schon, dass die Jesus-Geschichte in so einer Öffentlichkeit Thema wird? „Die Passion“ ist eine große Chance für Christen, sich nicht wegen ihres Glaubens verstecken zu müssen. Es bietet im Alltag viele Anknüpfungspunkte, mit Nachbarn, Kollegen oder Freunden ins Gespräch zu kommen.

JK: Vielen Dank für das Gespräch und Gottes Segen für alle Vorbereitungen und die Durchführung des Projekts.

TV-Tipp:

RTL überträgt „Die Passion“ am Mittwoch, 13. April 2022 ab 20.15 Uhr als Live-Event im Fernsehen.

Material zu „Die Passion“

Weiteres Material zum Live-Event gibt es unter www.die-passion-erleben.de.

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