Texterklärung

Rezim war König von Aram (Hauptstadt Damaskus) und Pekach König des Nordreichs Israel (Hauptstadt Samaria). Sie wollten Ahas (741-725 v. Chr.), König des Südreichs Juda (Hauptstadt Jerusalem), durch Krieg zu einem Bündnis gegen Assyrien zwingen. Ahas hatte sich geweigert, dem Bündnis beizutreten. Nun zogen die verbündeten Könige gegen Jerusalem herauf. Sie wollten Ahas absetzen und einen für sie passenden Mann wieder einsetzen, um dann gemeinsam gegen Assyrien vorzugehen. Gott forderte Ahas auf, ihm zu vertrauen. Doch der suchte seine Hilfe und Rettung beim assyrischen König Tiglat-Pileser (mehr über das Leben von Ahas und die Geschichte Judas in 2Kön 16 und 2Chron 28).

Gott ermutigt zum Vertrauen

Diese reale Bedrohung versetzt König Ahas und sein Volk in Angst und Schrecken. Was soll er tun? Gott
schickt seinen Propheten Jesaja zu ihm, um ihm Mut zu machen. Ahas befindet sich bei der Wasserleitung, um es wahrscheinlich wegen der bevorstehenden Belagerung zu überprüfen. Jesaja sagt ihm, er soll nicht vor Angst vergehen, sondern abwarten, ruhig bleiben und sich nicht einschüchtern lassen (V. 4). Es ist nämlich gar nicht so aussichtslos, wie er denkt. Im Vertrauen auf Gott gibt es noch Hoffnung. Gott wird den Plan der beiden Könige nicht gelingen lassen (V. 7). Das heißt, Gott selbst bestimmt und lenkt die Geschichte seines Volkes, und das bis heute. Diese Verheißung wird noch unterstützt durch Jesajas Sohn, Schear-Jaschub (V. 3). Sein Name bedeutet, dass ein Rest sich bekehren wird, d. h. übrigbleiben wird. Es gibt Hoffnung für den Rest Judas (6,13). Ruhig bleiben und unverzagt sein, erwächst aus einer lebendigen Beziehung zu Gott (vgl. 2Tim 1,7). Und aus dem Vertrauen darauf, dass unser Herr retten und bewahren kann (30,15). „Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht…“ (V. 9), lässt Gott Ahas sagen. Das heißt umgekehrt auch: Glaubt ihr, so bleibt ihr. Lassen wir uns immer wieder zum Vertrauen herausfordern, auch in dem Wissen, dass Gott einen Plan hat und letztendlich regiert.

Gott bietet ein Glaubenszeichen an

Unser allmächtiger Gott wirbt weiter um Glauben und Vertrauen. Ahas darf sogar ein Glaubenszeichen fordern (V. 11), aber er lehnt ab, um Gott nicht zu versuchen, so sein Argument. Das klingt zwar sehr fromm (vgl. 5Mo 6,16), aber in diesem Zusammenhang will er eher sein mangelndes Gottvertrauen vertuschen. Er will nicht vertrauen und gehorsam sein. Mit diesem Misstrauen werden Menschen und Gott müde gemacht (V. 13).

Ahas vertraut lieber auf seine eigenen Wege und auf menschliche Stärke. Er sucht sich einen Verbündeten, von dem er ausgeht, dass der ihm helfen und retten kann. Er bittet nun den assyrischen König Tiglat-Pileser eindringlich um Hilfe mit den Worten: „Ich bin doch dein Knecht …“ (2Kön 16,7).
Damit unterwirft er sich freiwillig dem assyrischen König und begibt sich in seine Abhängigkeit. In allem,
was er tut, handelt er sich den Zorn Gottes ein. Er ersetzt z. B. den Altar im Tempel durch einen Götteraltar
und zerschlägt nicht nur die Tempelgeräte, sondern schließt sogar den Tempel. Er richtet in jeder Stadt in Juda Kultplätze für fremde Göttern ein, um ihnen dort zu opfern. In allen Winkeln in Jerusalem stellt er Götteraltäre auf.

Gott setzt selbst ein Zeichen

Das Immanuelzeichen (V. 14) gilt zuerst Ahas in seiner Zeit auch als Gerichtszeichen (V. 17). Man weiß nicht genau, welche schwangere junge Frau bzw. Jungfrau Jesaja damals vor Augen hatte. Ehe der Knabe mit dem Namen Immanuel, Gott mit uns, verständig wird (V.16), wird das Land verödet sein. Es wird der assyrische König sein, auf den Ahas seine Hoffnung setzte, der das Land Israel und Juda verwüsten wird. Gott wird sie herbeipfeifen (V. 18). Es wird Armut, Zerstörung und Mangel herrschen. Männer werden geschändet und gedemütigt werden durch das Rasieren der Haare (V. 20). Auch Juda wird den Assyrern schutzlos ausgeliefert sein. Kaum zwei Jahre später war Juda ein Vasallenstaat (2Kön 16).

Die entscheidende Erfüllung des Immanuelzeichens aber geschieht in der Geburt von Jesus Christus, dem Retter und Heiland der Welt, geboren von der Jungfrau Maria (Mt 1,23). Gott selbst kommt in seinem Sohn zu uns. Wer auf Jesus Christus seine Hoffnung setzt, ihm glaubt und vertraut, wird bleiben bis in Ewigkeit.

Fragen zum Gespräch
  • Welche Zusagen und Zeichen Gottes helfen mir zu einer geistlichen Gelassenheit?
  • Wem kann und darf ich im Auftrag Gottes „ein Jesaja sein“ und zum Vertrauen ermutigen? Idee: Z. B. Mut-mach-Karten verteilen und verschicken.

Martha Heukers, Gemeinschaftsreferentin

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