Unsere Angst vor dem Verlust und was wir gegen sie tun können

Warum haben Menschen Verlustangst?
Jeder Mensch kennt die Angst davor, etwas oder jemanden zu verlieren – einen geliebten Menschen, den Arbeitsplatz, Anerkennung, eine Freundschaft oder den Ehepartner. Diese Angst ist normal. Aber wenn sie ausartet, sie uns lähmt, kann es problematisch werden. Der Grund für Verlustangst liegt häufig in der Vergangenheit. Das Erleben, verlassen worden zu sein (Scheidung der Eltern, der Tod eines geliebten Menschen), Vertrauensbrüche in Freundschaften oder einer Beziehung, fehlende Geborgenheit oder auch eine Krise. Einige typische Merkmale von Verlustangst sind: Der Zwang, alles kontrollieren zu wollen. Die ständige Suche nach Anerkennung, fehlendes Vertrauen und Selbstbewusstsein. Die Angst vor Krankheit, grundlose Eifersucht, ein hoher Stresslevel, sobald etwas nicht klappt, wie gewollt. Der Drang, andere vor allen möglichen Gefahren zu bewahren.

7 Tipps gegen Verlustangst

Folgende Tipps können dabei helfen, gegenzusteuern und neue Zuversicht zu entdecken.

Tipp 1: Den Auslöser finden
In welchen Situationen bemerke ich bei mir Verlustangst? Was kannst ich in den einzelnen Situationen dagegen tun? Notiere Sie sich diese Punkte und überlegen Sie, wie Sie sich darauf vorbereiten und agieren können.

Tipp 2: Suche nach Ursachen
Verlustängste haben Ursachen. Gehen Sie Ihnen auf den Grund und versuchen Sie zu verstehen, was das in Ihnen ausgelöst hat. Wichtig ist es, die Vergangenheit von der Gegenwart zu trennen.

Tipp 3: Darüber sprechen
Verbergen Sie Ihre Ängste nicht. Suchen Sie sich eine Person, der Sie vertrauen und reden Sie darüber. Bringen Sie die Ängste und ihre Ursachen gemeinsam vor Gott zur Sprache. Bitten Sie um Befreiung und Wege aus den Ängsten.

Tipp 4: Entdecken Sie Ihren Selbstwert
Als Kind Gottes sind Sie unendlich geliebt. Das kann Ihnen keiner nehmen (Röm 8,38-39). Lassen Sie sich diese Wahrheit immer wieder zusprechen, z. B., indem Sie sich Wertvoll-Worte aus der Bibel aufhängen und für sich in Anspruch nehmen.

Tipp 5: Falsche Abhängigkeiten kappen
Wenn Ihr Selbstwert permanent an anderen Menschen hängt und Sie sich davon abhängig machen, ist das ein wackliges Konstrukt. Überdenken Sie, welche Beziehungen und Abhängigkeiten nicht gut für Sie sind und trennen Sie sich ggf. von ihnen.

Tipp 6: Nicht immer in Katastrophen denken
Wer immer vom Schlimmsten ausgeht, ist einerseits darauf vorbereitet, geht aber immer vom Negativen aus. Betrachten Sie doch mal im Rückblick, wie oft es wirklich schlimmer kam als gedacht. Halten Sie sich dabei an den alten Vers von Joachim Neander: „In wieviel Not hat nicht der gnädige Gott über dir Flügel gebreitet.“

Tipp 7: Trotzig glauben
Glauben Sie trotzig den Verheißungen Gottes, auch wenn Ihre Angst dagegenspricht. Erleben Sie, wie Gott Sie beschenkt und lernen Sie ganz neu, Gott und anderen Menschen zu vertrauen, Altes loszulassen und zuversichtlich durchzustarten.

Johannes Kuhn

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