Einleitung

Seit über 400 Jahren befindet sich das Volk Israel in Ägypten. Doch nun ist der Zeitpunkt gekommen, dass Gott sein Volk aus Israel befreien will. Gott hat Mose und Aaron dazu berufen, mit Pharao zu reden. Und Gott selbst handelt an Pharao und dem ägyptischen Volk durch Wunder und Plagen, damit Israel frei wird und Ägypten verlassen kann. Jedoch wehrt sich der ägyptische Herrscher gegen den Willen Gottes und gegen den Wunsch Moses, das Volk ziehen zu lassen. Daher kommt es nun zur letzten von zehn Plagen. Im Kapitel 12,1-28 werden nun verschiedene Aspekte für die Befreiung des Volkes beschrieben:

Gott bereitet das Volk vor (Vers 1-11)

Gottes Handeln beginnt meistens damit, dass er spricht. Er will sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreien. Dazu gibt er genaue Anweisungen, was zur Befreiung des Volkes wichtig ist. Mit dem Blut des Lammes, das geschlachtet werden soll, sollen sie die Türpfosten und die Oberschwelle bestreichen. Auch wird das Volk darauf hingewiesen, dass sie sich darauf einstellen sollen, schnell aufzubrechen, wenn Gott handelt. Die ganze Handlung wird in Vers 11 mit dem Wort „Pessach“ bezeichnet. Die Bedeutung dieses Wortes ist nicht ganz eindeutig. Es ist wohl eine Beschreibung für das ganze Geschehen der Befreiung. Pessach soll daran erinnern, dass Gott in seinem Strafgericht an den Häusern der Juden damals vorüberging, an denen die Türen mit dem Blut des Opfertieres markiert waren und wie das Volk durch das Essen des Lammes und der Kräuter darauf vorbereitet wurde.

In diesen Versen und auch von Vers 14-28 wird nicht nur beschrieben, wie Gott das Volk Israel für die Befreiung vorbereitet, sondern Gottes Worte weisen schon darauf hin, wie das spätere Passafest, das an den Auszug aus Ägypten erinnert, gefeiert werden sollte. Das Pessachfest wird heute von Juden in der Woche vom 15. bis zum 21. Nisan gefeiert. Es beginnt mit dem ersten Vollmond im Frühjahr und dauert acht Tage. Nach unserem Kalender ist das Pessach 2022 vom 15. bis zum 23. April.

Auch für uns tut Gott alles, damit Menschen von der Schuld frei werden können und vom ewigen Tod errettet werden. In Jesus hat Gott eine Erlösung vorbereitet und uns Menschen angeboten. Das Abendmahl weist darauf hin.

Gott verspricht zu handeln (Vers 12-13)

Das, was Gott Pharao und dem Volk angekündigt hat, will er auch tun. Gott will sein Volk in die Freiheit führen. Dafür greift Gott zu diesem äußersten Mittel. Alle Erstgeburt in Ägypten wird in einer Nacht sterben, wenn nicht am Hauseingang das Schutzzeichen des Blutes von dem Lamm zu sehen ist, das stellvertretend für die Erstgeburt getötet wurde. Dieses Strafgericht gebraucht Gott auch, um das Volk aus den Fängen des ägyptischen Herrschers zu befreien.

Für uns Menschen, die wir heute leben, gilt, dass Gott versprochen hat, für uns zu handeln. Er will jeden Menschen von der Herrschaft des Todes befreien. Und in Jesus Christus hat Gott für uns gehandelt. Er hat auch für uns zum äußersten Mittel gegriffen. Er gab seinen Sohn in den Tod, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht und ewiges Leben empfängt. Jesus ist das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt.

Gott erwartet Vertrauen und Gehorsam (Vers 14-28)

In den Versen 14-28 entdecken wir, dass Gott, nachdem er alles für das Volk vorbereitet und ihnen Hilfe versprochen hat, nun Vertrauen und Gehorsam erwartet. Jeder Einzelne war aufgefordert, nach dem Wort Gottes vertrauensvoll zu handeln. Der persönliche Glaube und das Tun des Wortes Gottes werden als entscheidend und wichtig hervorgehoben. Damit wird auch die Aufforderung an ein persönliches Vertrauen zu Gott deutlich.

Im Grunde gilt das auch heute noch. Jeder Einzelne ist aufgerufen, dem Wort Gottes immer neu Vertrauen zu schenken und danach zu leben und zu handeln. Für uns gilt, dass ich das, was Gott mir durch Jesus anbietet, annehme und seinen Worten vertraue. In Johannes 3,36 wird uns auch deutlich mitgeteilt: „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben.“ Der darf sich über die große Befreiung freuen. Der Tod hat nicht mehr das letzte Wort. Der Tod ist besiegt. So wie Paulus in 1. Korinther 15,55 schreibt: „Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“

Fragen zum Gespräch

  • Was macht uns Schwierigkeiten mit diesem Bibeltext?
  • Was bedeutet mir ganz persönlich das Abendmahl?
  • Wie reagiere ich, wenn ich vom Gehorsam zu Gott und seinem Wort h re?

Hermann Baur
Gemeinschaftspastor in Memmingen

EXODUS – Wage den Aufbruch

Hier findest Du alle Unterlagen zum Text aus unserer Reihe „EXODUS – Wage den Aufbruch“

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