Als ich im Frühjahr 2020 eine Ausbildung zum Coach und Seelsorger bei einer christlichen Organisation begann, sehnte ich mich danach, dass Gott mir zeigt, was er mit mir vorhat. Ich wünschte mir, seine Stimme zu hören. Bei einer Bibelarbeit war es, als ob Gott zu mir sagte: „Fang doch einfach an.“ Und ich spürte in dem Augenblick, wie mir Gott das Herz für den Start einer Männerarbeit in meiner Gemeinde in Reutlingen öffnete.

Ich wusste nicht wie, aber mir war klar: Gott hat eine Aufgabe für mich. Denn schon länger trieb mich die Frage um, an welcher Stelle sich Männer tiefgründig und intensiv austauschen können. Kurz darauf telefonierte ich mit einem Freund aus der Gemeinde, der sagte: „Weißt du, ich habe vor Kurzem dafür gebetet, dass es in unserer Gemeinde ein Angebot für Männer gibt.“ Gemeinsam machten wir uns auf die Suche nach Verbündeten und starteten als Viererteam aus unterschiedlichen Altersgruppen. Wir luden
Männer aus der Gemeinde und unserem persönlichen Umfeld zu einem – Corona geschuldeten – digitalen Treffen, um uns darüber auszutauschen, was sich jeder Einzelne unter einem Angebot für Männer vorstellt.

Durch Corona war der Start etwas holprig, aber es hat sich gelohnt, dieses Angebot zu starten. Wir treffen uns monatlich in lockerer und unverkrampfter Weise. Mal grillen wir gemeinsam, mal gehen wir auf Wanderung. Meist gibt es zu Beginn eine Andacht, die in einem Gesprächsimpuls mündet. Das ist keine große Sache, aber es bietet eine perfekte Grundlage, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen und sich persönlich auszutauschen.

Mir persönlich gefallen die Wanderungen am meisten, weil man beim Gehen eine andere Intensität in den Gesprächen hat. Und man kann auch Männer einladen, die mit dem Glauben wenig am Hut haben. Darum hat es mich gefreut, als mich kürzlich ein Mann ansprach und fragte: „Wann machen wir die nächste
Wanderung?“

Die – noch relativ – junge Geschichte unseres Männertreffs hat mich ermutigt, einfach mal etwas zu starten. Wenn wir Gott um eine Aufgabe bitten, wird er uns etwas vor die Füße legen und wir dürfen in seinem Auftrag unterwegs sein. Einfach so.

Vito Marzio, Ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Evangelischen Gemeinde Silberburg in Reutlingen

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