„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ (Hebräer 13,14)


Das Einbeziehen der Ewigkeit in die menschliche Lebensführung hat nicht nur bei der Kirche, sondern auch bei den Dichtern und Denkern eine lange Tradition. So sagt der dänische Philosoph Sören Kierkegaard: „Die Unendlichkeit und das Ewige ist das einzig Gewisse.“ Der deutsche Schriftsteller Christian Morgenstern schreibt: „Es gibt einen Gedanken, der unsere ganze Lebensführung und Betrachtung verändern würde: die Gewissheit unserer Unzerstörbarkeit durch den Tod.“ Der deutsche Theologe Detlev Fleischhammel prägte den markanten Ausspruch: Beim Festmahl unserer Existenz ist dieses Leben nur die Vorspeise – ein armer Tropf, wer glaubt, danach komme nichts mehr.“ Ein unbekannter Militärpfarrer sagte nicht weniger einprägsam: „Wer früher stirbt, lebt länger ewig.“ Sogar von dem deutschen Philosophen Friedrich Wilhelm Nietzsche kommt die bemerkenswerte Aufforderung: „Drücken wir das Abbild der Ewigkeit auf unser Leben“.

Das eigentliche Ziel

Für mich wäre es undenkbar, mit dem Tod meiner Tochter zu leben, wenn ich nicht die feste Zuversicht im Herzen tragen würde, dass wir sie wiedersehen werden. Die Ewigkeit ist im christlichen Glauben keine Zugabe fu.r das Leben hier auf Erden, sondern vielmehr das eigentliche Ziel! Ein Teil unseres Trostes liegt außerhalb des Hier und Jetzt in unserer ewigen Hoffnung. An dem Ort, wo Schmerz und Leid nicht mehr existieren, wo Selbstsucht unseren Charakter nicht mehr korrumpiert und Liebe das letzte Wort behält. Wo wir geliebte Menschen wiedersehen werden.

Von diesem Ort lohnt es sich zu träumen. Aber nicht im Sinne einer Weltflucht, die sich den Gegebenheiten unseres Lebens nicht stellt. Wer vom Ziel des Glaubens her zu denken und leben gelernt hat; wer damit rechnet, dass Gottes Arm nicht zu kurz ist, um auch in den Tumulten unserer Zeit einzugreifen und sich zu seinen Kindern zu stellen, wird selbst zum Hoffnungsträger und zum Botschafter für Trost und Liebe.

Ich habe als Musiker schon sehr früh angefangen, über die Ewigkeit Lieder zu schreiben. Die Ur Sehnsucht, dass es so einen perfekten, gerechten Ort gibt, ist in uns allen angelegt. Die Erfüllung dieser Sehnsucht werden wir erst in Gänze finden, wenn wir wieder in Gemeinschaft und im Einklang mit dem Schöpfer leben. Hier auf der Erde geschieht das nur in Bruchstücken.

Arne Kopfermann, Jahrgang 1967, lebt mit seiner Frau Anja im Vordertaunus. Er studierte Soziologie, Theologie und Popularmusik. Als Musikproduzent, Komponist und Texter hat er in den letzten 20 Jahren die moderne Gemeindemusik der kirchlichen Landschaft im deutschsprachigen Raum maßgeblich mitgeprägt. Der vorliegende Artikel enthält Gedanken seines Buches „Mitten aus dem Leben“ (Gerth Medien 2017)

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